Unsere Mission: Ein Naturgarten als Zufluchtsort für bedrohte Arten
Im Bienenparadies-Garten geht es um weit mehr als nur Pflanzen und Blumen – es ist ein Zufluchtsort für Wildbienen und bedrohte Arten, ein Ort, an dem die Natur wieder aufleben darf. Unsere Mission ist es, heimische Pflanzen und Tiere zu fördern, die oft in anderen Gärten keinen Platz finden. Viele Wildbienenarten, die es in Deutschland gibt, sind stark bedroht oder bereits ausgestorben, weil die Pflanzen, die sie brauchen, verschwinden. Wildbienen sind häufig auf genau eine Pflanze angewiesen und finden diese immer seltener in unserer Umgebung.
Im Naturgarten möchten wir diesen einzigartigen Tieren und Pflanzen wieder eine Heimat bieten. Indem wir gezielt Pflanzen kultivieren, die Wildbienen und anderen Insekten Nahrung bieten, schaffen wir eine wertvolle Oase der Biodiversität. Hier dürfen auch seltene und unscheinbare Pflanzen wachsen – für uns Menschen vielleicht weniger spektakulär, für die Tierwelt jedoch lebensnotwendig.
Unsere Vision ist es, diesen Raum nicht nur als Lebensraum für bedrohte Arten zu gestalten, sondern auch als Bildungsort für Kinder und Erwachsene. Der Garten soll zeigen, wie wichtig die heimische Flora und Fauna ist, und das Bewusstsein für Naturschutz und Biodiversität stärken. So wird das Bienenparadies-Gartenprojekt zu einem lebendigen Beispiel dafür, wie jede*r von uns einen kleinen Beitrag zum Schutz unserer Natur leisten kann.
Der Garten befindet sich in Heidelberg-Handschuhsheim und hat eine Länge von 100 Metern sowie eine Breite von 10 Metern.
Zum Zeitpunkt der Übernahme wurde der Garten hauptsächlich gemäht und sonst wenig gepflegt. Er war insektenfreundlich gestaltet, da keine Insektizide eingesetzt wurden, jedoch bestand keine gezielte Förderung von Lebensräumen für Insekten.
Der Garten war geprägt von überschaubarem Wildwuchs und verfügte über eine Hütte mit Sitzecke, ein Klohäuschen, ein kleines Treibhaus und eine Blechhütte – bereit für die Entwicklung hin zu einem vielfältigen Naturgarten.
Wir beginnen mit dem entfernen von Schrott und der Planung:
Welche Bäume bleiben?
Welche werden zurückgeschnitten oder hinzugefügt?
Großer Baumschnitt und Rückschnitt invasiver Pflanzen wie Brombeeren und Efeu.
Wir entfernen Kirschlorbeerbäume, Thuja sowie auch
auch invasive Neophyten.
(Hinweis: Bäume dürfen laut Bundesnaturschutzgesetz nur zwischen Anfang Oktober und Ende Februar zurückgeschnitten werden.)
Erste Beobachtung: Was wächst im Garten von alleine?
• Die Wassercontainer werden neu platziert
• Blechhütte versetzt und kleine Überdachung angelegt
• Bau einer überdachten Terrasse – komplett aus recycelten Materialien
• Der tote Kirschbaum wird als Habitatbaum umgestaltet
Jonathan, mein jüngster Sohn, hat sich entschieden, das Hobby-Imkern anzunehmen und dem Garten eine besondere, summende Bereicherung hinzuzufügen. Im Winter 2022 zogen die ersten Bienenstöcke in den Garten ein. Mit viel Begeisterung und Hingabe widmet sich Jonathan seitdem den Honigbienen und bereichert so das Bienenparadies um eine weitere wertvolle Art. Die Honigbienen finden nun im Naturgarten reichlich Nahrung und leisten einen wichtigen Beitrag zur Bestäubung und zur Lebendigkeit dieses besonderen Ortes.
Ein süßer Meilenstein im Gartenjahr – der erste Honig wird geerntet! Mit viel Sorgfalt und Hingabe gewinnt Jonathan den ersten eigenen Honig aus den Bienenstöcken und bringt so das Engagement für die Natur buchstäblich auf den Tisch.
Im Sommer 23 entstand ein besonderes Rondell für „Trockenhelden“ – Pflanzen, die wenig Wasser benötigen und perfekt an trockene Standorte angepasst sind. Dieses Rondell bietet Wildbienen und anderen Insekten eine wichtige Nahrungsquelle und bereichert den Garten um einen weiteren Lebensraum für spezialisierte Arten.
Ein besonderer Moment: Die erste Knauzien-Sandbiene wurde auf der mazedonischen Witwenblume gesichtet! Ein kleiner Erfolg für die Artenvielfalt im Garten und ein Zeichen, dass die Pflanzenwahl den spezialisierten Wildbienen zugutekommt.
Der Naturgarten entwickelt sich stetig weiter: Das Rondell für die Trockenhelden wurde vergrößert, und es entstand ein Sandarium – ein besonderer Bereich mit sandigem Boden, der spezifisch für Wildbienenarten angelegt wurde, die hier ihren Nistplatz finden können.
Zudem wurde ein Käferkeller errichtet, der Totholz und geschützte Verstecke für Käfer und andere Insekten bietet. Eine neue Trockenmauer ergänzt das Ganze und schafft für Zauneidechsen und Kleintiere einen wertvollen Rückzugsort.
Diese Erweiterungen machen den Garten noch vielfältiger und bieten spezialisierten Tierarten einen geschützten Lebensraum.
Im Sommer 2024 entsteht ein neues Zuhause für die Wildbienen – ein großes, vielfältiges Bienenhotel wird gebaut. Dieses Bienenhotel bietet zahlreiche Nistmöglichkeiten für verschiedene Wildbienenarten, die hier Schutz und ideale Bedingungen für ihre Brut finden. Mit Hohlräumen, Bambusröhren und Holzblöcken wird gezielt auf die Bedürfnisse der unterschiedlichen Bienenarten eingegangen. So wird der Garten noch attraktiver für Wildbienen und trägt aktiv zum Schutz dieser wertvollen Bestäuber bei.